Konrad Henlein

sudetendeutscher Politiker; 1933 Gründer und Führer der Sudetendeutschen Heimatfront, später Sudentendeutsche Partei; Abgeordneter im Tschechoslowakischen Parlament 1936-1938; ab 1938 Reichskommissar und "Gauleiter" des Sudetengaus nach "Anschluss" der sudetendeutschen Gebiete an das Deutsche Reich; beging in amerikanischer Gefangenschaft Suizid

* 6. Mai 1898 Maffersdorf bei Reichenberg/Böhmen

† 10. Mai 1945 Pilsen (Suizid)

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 01/1960

vom 28. Dezember 1959 , ergänzt um Meldungen bis KW 37/1999

Wirken

Konrad Henlein wurde am 6. Mai 1898 in Maffersdorf bei Reichenberg in Böhmen als Sohn eines kleinen Beamten geboren. Nach der Volksschule besuchte er die Handelsakademie in Gablonz. Im ersten Weltkrieg kämpfte er als Kriegsfreiwilliger an der Alpenfront und fiel 1917 schwer verwundet in italienische Gefangenschaft. 1914 kehrte er in seine nun zur Tschechoslowakei gehörende Heimat zurück. H. war nun zunächst als Bankbeamter tätig, widmete sich dann aber vorwiegend der Turnerei und wurde schliesslich 1925 hauptberuflicher Turnlehrer in Asch im Egerland. Als er 1931 Verbandsturnwart des "Deutschen Turnverbandes" in der Tschechoslowakei geworden war, machte er seinen Verband in Böhmen in der zweiten Hälfte der 20er Jahre auch zu einer politischen Bewegung, nämlich zu der Ende 1933 von ihm gegründeten "Sudetendeutschen Heimatfront", später Sudentendeutsche Partei. Zunächst ...